Digitalisierung

Hat da jemand Alexa gesagt?

Es klingt verlockend und gruselig zugleich: Sogenannte „Smart Speaker“ wie Google Home oder Amazon Echo mit Sprachassistentin „Alexa“ steuern auf Zuruf elektrische Geräte im Haushalt, geben Bestellungen bei Online-Händlern auf oder lesen uns unsere Lieblingsbücher vor. Was für manche nach Zukunft klingt, treibt nicht nur Datenschützern die Sorgenfalten auf die Stirn. Wir haben deshalb bei den Bundesbürgern nachgefragt.

Deutsche noch nicht bereit für „Smart Speaker“

Der digital gesteuerte Sprachassistent „Alexa“, der an der Schnittstelle irgendwo zwischen Mensch und Maschine operiert, war der Verkaufsrenner des US-Online-Riesen Amazon im Weihnachtsgeschäft des vergangenen Jahres. In Deutschland sind viele Konsumenten allerdings noch skeptisch. Lediglich 14,2 Prozent können sich laut einer Civey-Umfrage derzeit vorstellen, einen „Smart Speaker“ in den eigenen vier Wänden zu nutzen.

Für Ältere ist „Smart Speaker“ noch ein Fremdwort

Viele ältere Menschen wissen nicht einmal, was ein „Smart Speaker“ überhaupt ist. In der Gruppe der über 65-Jährigen beispielsweise trifft dies auf 14,4 Prozent zu. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es immerhin noch 4,5 Prozent.

Sorgen um die Privatsphäre

Die Nützlichkeit eines solchen Geräts im Alltag steht für viele Technikbegeisterte außer Frage. Denn neben der Wiedergabe von Musik, der Ansage von Nachrichten und Wetterprognosen oder der Durchführung von Internetrecherchen und Online-Einkäufen, assistieren „Alexa“ & Co. auch bei der Bedienung elektronischer Haushaltsgeräte und tragen somit zur Realisierung des sogenannten „Smart Home“ - also intelligenter, vernetzter und automatisierter Wohnräume - bei.

Neben der Nützlichkeit wird in der Öffentlichkeit aber vor allem ein Aspekt kontrovers diskutiert: Die Privatsphäre der Verbraucher. Zwar startet die Aufnahme der Umgebungsgeräusche laut der Hersteller nur nach dem Ausruf eines Signalworts, zum Beispiel „Alexa“. Allerdings müssen „Smart Speaker“ ständig mit dem Internet verbunden sein, um ihre Aufgaben erledigen zu können. Die Sprachbefehle der Nutzer landen also unweigerlich auf den Servern des jeweiligen Anbieters und werden dort gespeichert. So können die Anbieter präzise Kundenprofile erstellen. Was genau dann mit diesen Profilen geschieht, ist oft Teil des Betriebsgeheimnisses.

Vielen Bundesbürgern bereitet diese Funktionsweise scheinbar Unbehagen. So haben 67,3 Prozent Bedenken bezüglich der eigenen Privatsphäre. 47,1 Prozent davon äußern gar „große Bedenken“.

Und diese Bedenken sind offenbar ein Ausschlusskriterium für die Verwendung eines solchen Geräts: 80,4 Prozent derjenigen, mit „großen Bedenken“, können sich „auf keinen Fall“ vorstellen, einen „Smart Speaker“ Zuhause zu nutzen. Es scheint also, als müssten die Hersteller hierzulande noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten, bevor es auch in deutschen Heimen heißt: „Alexa?!“

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