Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt
Chancen und Risiken für die Arbeitswelt
Wir haben rund um Künstliche Intelligenz den klassischen Hype Cycle erlebt: Auf die anfängliche Euphorie folgten Ernüchterung und Skepsis.
„Die Angst vor dem Büro-Terminator"
So titelte Der Spiegel Anfang Februar in seiner Titelstory zur Künstlichen Intelligenz ChatGPT. Demnach seien sich Ökonom:innen sicher, dass die KI unsere Arbeitswelt und damit auch die Wirtschaft verändern werde. Neben einigen Risiken werden auch Chancen genannt: mehr Effizienz, weniger repetitive Arbeit, bessere Texte, schlankere Geschäftsprozesse und vieles mehr.
Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben
Die Automatisierung von Geschäftsprozessen und der Einsatz von KI-Tools wirken sich bereits auf viele Arbeitsplätze aus. Einige Tätigkeiten, die bisher von Menschen ausgeführt wurden, können nun von Maschinen übernommen werden.
Positive und negative Auswirkungen für Beschäftigte
Auf der einen Seite können KI-Tools wie ChatGPT die Arbeitsbelastung reduzieren und somit mehr Zeit für anspruchsvollere Tätigkeiten schaffen, die eine höhere Qualifikation erfordern. Auch die Arbeitszufriedenheit kann steigen, da monotone Tätigkeiten wegfallen und Raum für kreatives Arbeiten entsteht.
Auf der anderen Seite kann die Automatisierung von Geschäftsprozessen und der Einsatz von KI-Tools auch zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen. Hier sind vor allem Tätigkeiten mit repetitiven oder standardisierten Abläufen betroffen. Auch im Kundenservice und im Personalwesen können Chatbots und andere KI-Tools dazu führen, dass menschliche Mitarbeitende durch Maschinen ersetzt werden.
Unternehmen sollten neuen Technologien offen, aber vorsichtig begegnen
In welchen Bereichen sich KI durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. So könnten Bewerbungsgespräche in Zukunft von Chatbots geführt werden, die mit Hilfe von NLP (Natural Language Processing) und Spracherkennung ein erstes Auswahlverfahren durchführen. Allerdings besteht die Gefahr, dass eine KI aufgrund der Daten, mit denen sie trainiert wurde, strukturelle Probleme reproduziert und möglicherweise unfaire Entscheidungen trifft.
Generell sollten Unternehmen und die Angestellten der neuen Technologie offen gegenüberstehen und lernen, wie sie am besten damit umgehen. Wer sich dem Thema verschließt, verspielt unter Umständen einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt und im Wettbewerb. Eine gewisse Vorsicht sollte dabei jedoch bestehen bleiben: Die Technologie ist neu und bisher bei weitem nicht fehlerfrei.
Daher ist es auch wichtig, KI-generierte Texte auf Richtigkeit zu überprüfen. Drei von vier Erwerbstätige, die ChatGPT bereits verwendet haben, geben an, die Antworten in der Regel auf Richtigkeit zu überprüfen. Mehr als jede:r Zweite hat dabei bereits einen Fehler entdeckt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Civey gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen veröffentlicht hat.
Hier finden Sie weitere Einblicke in unsere Arbeit.ChatGPT und DeepL Write im Test
Bei Civey beschäftigen wir uns in einer Task Force mit mehreren KI-Tools und testen, inwieweit ihr Einsatz für uns sinnvoll ist. Dabei haben wir herausgefunden: Für sehr allgemeine, leicht verständliche und repetitive Aufgaben eignen sich die Werkzeuge, um schnell erste Ergebnisse zu liefern – aber ohne menschliches Finetuning geht es nach wie vor nicht.
Je spezifischer die Aufgabe, desto weniger hilfreich ist die KI
In einem ausführlichen Test haben wir untersucht wie hilfreich KI-Anwendungen bei der Erstellung sehr spezifischer Inhalte sein können. Dabei haben wir ChatGPT als Autorentool und das deutsche Tool DeepL Write für die Optimierung des Leseflusses genutzt. Das Ergebnis: Bei sehr spezifischen Anfragen muss der Prompt - also der Befehl, der in ChatGPT eingegeben wird - entsprechend umfangreich und präzise sein.
Die KI braucht das richtige Futter
Außerdem ist es ratsam, dem Programm Inhalte zur Verfügung zu stellen, auf denen es aufbauen kann, z.B. eine URL oder eine Keyword-Liste. Dennoch bleibt das Ergebnis von ChatGPT häufig oberflächlich. Einige Teile der Texte sind brauchbar und gut geschrieben, andere wiederholen sich oder springen thematisch hin und her.
Unser Fazit
ChatGPT hilft definitiv, wenn man vor einem leeren Blatt Papier sitzt. Allerdings ist die Zeitersparnis bei sehr spezifischen Anfragen aufgrund der im Nachhinein notwendigen Anpassungen und Umstrukturierungen eher gering.
Sehr gute Erfahrungen haben wir hingegen mit DeepL Write gemacht: Die KI hilft nicht nur dabei, Rechtschreibfehler zu finden und zu korrigieren, sondern macht auch Vorschläge, die den Lesefluss oder die Verständlichkeit des Textes verbessern. Wir setzen das Tool jetzt regelmäßig ein, um neu veröffentlichte Texte zu überprüfen.
Wir werden weiterhin neue KI-Tools und Updates testen und ausprobieren. Parallel dazu befragen wir die Deutschen kontinuierlich zu diesem Thema und analysieren, wie sich die Meinungen dazu entwickeln.
Live Dashboard zu ChatGPT
Um Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt langfristig im Blick zu behalten und Trends sichtbar zu machen, haben wir ein Live-Dashboard zu diesem Thema erstellt. Darin untersuchen wir, wie verbreitet ChatGPT und andere Machine-Learning-Technologien in Deutschland sind und wofür sie eingesetzt werden.
Außerdem fragen wir, wie bedrohlich sie von den Beschäftigten für den eigenen Arbeitsplatz eingeschätzt werden und welche Regulierungen sich die Bevölkerung diesbezüglich wünscht.
Live-Daten zum Thema anfordern
Alle Insights zur Meinung der Deutschen finden Sie auf unserem Board „ChatGPT: Revolution im Büro?"
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Wenn Sie selbst eine Analyse in Auftrag geben oder tiefer in die Daten einsteigen möchten, kontaktieren Sie uns gerne.
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