„Mythos Mittelstand“: Janina Mütze & Civey im Porträt

Cicero|13.02.2019

Cicero ist das Magazin für politische Kultur in Deutschland. In der Serie „Mythos Mittelstand“ stellt das Magazin in jeder Ausgabe einen mittelständischen Unternehmer vor. Im Februar im Porträt: Janina Mütze, Gründerin und Geschäftsführerin von Civey.

Eine junge Frau als Gründerin in der Tech-Branche ist kein alltägliches Bild. Janina Mütze war mit 24 Jahren Co-Gründerin von Civey und beweist entgegen aller Vorurteile, dass Frauen in der Digitalwirtschaft erfolgreich sein können. Im Juni vergangenen Jahres wurde sie von der deutschsprachigen Ausgabe des renommierten Wirtschaftsmagazins Forbes in die Liste der „30 unter 30“ aufgenommen. Jene jungen Unternehmer, die laut Forbes „Großartiges leisten“.

Auf der anderen Seite stehen die etablierten Wettbewerber, die sich mit Civeys innovativer Herangehensweise auseinandersetzen müssen. Denn sichtbar ist, wie Civey in kurzer Zeit mit seinen Online-Umfragen in Echtzeit den milliardenschweren Markt der etablierten Meinungsforschungsinstitute aufgemischt hat.

Die Branche reagierte „teils verschnupft, teils aggressiv“. Forsa und andere zweifelten die Repräsentativität von Civeys Umfragen an und reichten Beschwerde beim Presserat ein, der die Bedenken erst im Dezember einstimmig abgewiesen hat. Der Widerstand, der von den traditionellen Meinungsforschern kommt, bringt Janina Mütze allerdings nicht von ihrem Weg ab, im Gegenteil.

„Diese Angriffe der Mitbewerber treiben mich so wahnsinnig an. Die haben einen Technologiesprung verpasst und arbeiten mit einem überalterten Geschäftsmodell.“

Janina Mütze

Dass die Gründerin und Geschäftsführerin von Civey eine junge Frau ist, war nicht immer von Vorteil. Nach wie vor werde sie auf Fachtagungen als einzige Frau im Raum häufig für eine Praktikantin gehalten. „Ich musste lernen, mich durchzusetzen. Das kollidierte schonmal mit dem Rollenbild einer jungen Frau.“

Der Erfolg gibt ihr Recht. Civey erhält EU-Fördermittel, Businessangels investieren, Mitarbeiter nehmen Kredite auf, um sich am Startup zu beteiligen. Heute arbeiten fast 60 Mitarbeiter im Herzen Berlins daran, die traditionelle Markt- und Meinungsforschung in das digitale Zeitalter zu bringen.

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