Paketzustellung

Ihre Sendung ist da!

Sie waren den ganzen Tag Zuhause, haben auf ein Paket gewartet und dennoch finden Sie am Abend nur einen freundlich formulierten Zettel in Ihrem Briefkasten, der Ihnen mitteilt, dass Ihre Sendung leider nicht zugestellt werden konnte? Nun sollen Sie Ihr Paket bei einem Nachbarn oder - noch schlimmer - in der nächsten Filiale selbst abholen. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, sollten Sie wissen: Sie sind nicht allein. Immer mehr Kunden beschweren sich über Paketdienste. Das liegt auch am Konsumverhalten der Verbraucher.

Mehr Beschwerden

Etwa 5500 schriftliche Beschwerden über verspätete oder verloren gegangene Postlieferungen gingen 2017 bei der zuständigen Bundesnetzagentur ein. Im Jahr zuvor waren es mit rund 4000 noch deutlich weniger. Passend dazu geben in einer Civey-Umfrage fast 30 Prozent der Befragten an, innerhalb der letzten drei Monate eine Zusendung nicht geliefert bekommen zu haben.

Ganz bequem nach Hause

Der zunehmende Frust der Kunden steht dabei wohl auch im Zusammenhang mit deren Konsumverhalten: Der Online-Handel boomt und dessen Siegeszug wiederum hat zu einem immensen Anstieg der Sendungen geführt, deren Zahl sich seit dem Jahr 2000 nahezu verdoppelt hat. Der Hauptgrund für die E-Commerce-Erfolgsstory: Die Bequemlichkeit der Verbraucher.

Das Ergebnis dieser Bequemlichkeit: Fast 3,2 Milliarden verschickte Sendungen in Deutschland in 2016. Ein logistischer Aufwand, der die Paketdienste offensichtlich zusehends überfordert. Preisdruck, Kosteneinsparungen und Personalnot verschärfen zusätzlich die Lage.

My home is my castle

Ein unkonventionelles Angebot, um die Paketzustellung zu erleichtern, kommt vom Versandriesen Amazon. Ein intelligentes Schloß in Kombination mit einer Kamera, soll die Zustellung von Sendungen auch in Abwesenheit des Empfängers ermöglichen und den Kunden den Paket-Ärger ersparen. Das digital vernetzte Schloss soll dabei dem Zusteller den Zugang zur Wohnung ermöglichen, die Kamera den gesamten Vorgang überwachen.

Noch wurde “Amazon Key” allerdings nicht für den deutschen Markt angekündigt. Unsere Daten zeigen den möglichen Grund dafür: Die Skepsis der deutschen Verbraucher.

Bei den Umfragen handelt es sich um laufende Befragungen. Ergebnisse im Umfragefeld werden in Echtzeit ermittelt und können daher von den hier aufgeführten Ergebnissen abweichen. Civey hat von August bis Januar mehr als 5.000 Teilnehmer repräsentativ befragt. Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt jeweils 2,5 Prozent.

Fanden Sie die Information hilfreich?
Teilen
Fanden Sie die Information hilfreich?
Teilen