Atlantik-Brücke & Civey: Vertrauen in der Krise
Die transatlantische Zusammenarbeit war lange ein entscheidender Faktor für die globale Ordnung und Stabilität, Amerika immer ein wichtiger Partner der Bundesrepublik. Knapp zwei Jahre nach Donald Trumps Amtsantritt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika lohnt es sich, das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA neu zu hinterfragen. Denn als “mächtigster Mann der Welt” polarisiert Trump Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weltweit. Wie bewerten die Deutschen das transatlantische Verhältnis? Sind die USA noch der verlässliche Partner, der sie waren?
Die Atlantik-Brücke verfolgt als gemeinnütziger, überparteilicher Verein seit 1952 das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Europa und Amerika zu unterstützen und zu vertiefen. Gemeinsam mit Civey untersuchte die Arbeitsgruppe Außen- und Sicherheitspolitik der Atlantik-Brücke die Wahrnehmung aktueller globaler Krisensituationen, der transatlantischen Beziehung sowie der weltpolitischen Rolle Deutschlands und Europas. Die Ergebnisse der veröffentlichten Studie „Vertrauen in der Krise“ zeigen, dass der Optimismus bezüglich der transatlantischen Zusammenarbeit und dem Einfluss der deutschen Außenpolitik schwindet:
- Mehrheit der Bundesbürger (57,6%) spricht sich für eine „stärkere Distanzierung” Deutschlands zu den USA aus
- Knapp die Hälfte der Deutschen (42,3%) glaubt, China sei ein verlässlicherer Partner für Deutschland als die USA
- „Rechtspopulismus und Protektionismus” (31,1%) werden als größtes globales Risiko wahrgenommen
- Die Deutschen finden mehrehitlich (44,8%), dass die deutsche Außenpolitik das Weltgeschehen weder zum „Besseren” noch zum „Schlechteren” verändert
Die umfangreichen Studienergebnisse hat Civey gemeinsam mit der Atlantik-Brücke im November und Dezember 2018 erhoben. 16 Umfragen zu vier verschiedenen Themenbereichen - Weltlage, Transatlantische Beziehungen, Deutschlands und Europas Rolle in der Welt & Aktuelle Krisenherde - zeichnen ein umfangreiches Stimmungsbild des Bundesbürger zum transatlantischen Verhältnis und der deutschen Außenpolitik.
Dr. Norbert Röttgen, MdB (CDU/CSU), Vorsitzender Auswärtiger Ausschuss des Deutschen Bundestages und Mitglied des Vorstands der Atlantik-Brücke, sieht in den Ergebnissen einen Auftrag an die Politik:
Die Umfrage zeigt, dass wir die Bürger von den strategischen Notwendigkeiten eines deutschen Engagements in einer sich radikal verändernden Welt überzeugen müssen. Ohne den Rückhalt in der Bevölkerung kann Außenpolitik nicht betrieben werden.